Grube Wilhelm (Neustadt/Wied): Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 13. Juli 2022, 12:07 Uhr
Grube Wilhelm (Neustadt/Wied) | |
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GeoTop im Nationalen GEOPARK Westerwald-Lahn-Taunus | |
Steckbrief | |
Abgebaute Erze: | Braun- u. Spateisenstein, Kupfererze |
Konsolidierung: | 1854 |
Gesamtteufe: | ca. 165 Meter |
Erster Tiefbau: | 1919 |
Belegschaft: | 59 Mann |
Stilllegung: | 1924 |
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Ein konsolidiertes Bergwerk
Die Grube Wilhelm entsteht aus der Zusammenlegung mehrere kleiner Bergwerke am Rübenhahn bei Hombach. Die Herren „Remy und Freudenberg zu Raubacher Hütte“ lassen 1854 die Bergwerke Oberste und Unterste
Rübenhahn, Dasbacher Grube, Sonne(n)berg und Gähnen unter dem Namen „Wilhelm“ konsolidieren. In der Folge gibt es mehrere Besitzerwechsel.
Für das Jahr 1870 sind Fördermengen von 572 ¾ Tonnen Brauneisenstein und 1.211 ¾ Tonnen Spateisenstein überliefert. Zur Reduzierung der Frachtkosten bis zum Rhein wird in diesem Jahr vor Ort ein Röstofen zur Aufbereitung der Erze erbaut. Im Jahr 1871 sind 18 Bergleute auf der Grube beschäftigt. Wegen schlechter Erzaufschlüsse wird der Betrieb 1873 vorerst eingestellt.
1880 wird dieser wieder aufgenommen und ein Tiefer Stollen unter die alten Grubenbaue getrieben. 1885 firmiert der „Aktienverein für Bergbau und Hüttenbetrieb Gutehoffnungshütte zu Oberhausen“ als Eigentümer. Zwischen 1884 und 1919 wird die Grube mehrfach stillgelegt und wieder eröffnet. Im
Betriebsplan von 1919 werden dann umfangreiche Tagesanlagen genannt, die errichtet werden sollen. Ein neuer Förderschacht wird vorgesehen, von dem aus eine Anschlussbahn mit einer Benzollokomotive bis zur Grube Ferdinand gebaut werden soll. Aufbereitung, Röstung und Versand der Erze sollen auf der benachbarten Grube Ferdinand erfolgen.
1920 hat der neue Maschinenschacht bereits die 87-Meter-Sohle des Tiefen Stollens erreicht. Die Tagesanlagen umfassen nun ein Maschinenhaus, ein Zechengebäude sowie vier Verladebunker und die Anschlussbahn zur Grube Ferdinand. Der Schacht erreicht 1921 die 165-Meter-Sohle.
1922 werden 6.781 t Eisenerze gefördert, die Belegschaft wächst auf 59 Arbeiter. Der Betriebsplan für 1924 sieht zunächst noch umfangreiche Arbeiten unter Tage vor, der Abbau auf der 165-Meter-Sohle und auch die Grubenbaue in anderen Grubenteilen sollen ausgebaut werden.
1924 kommt der Betrieb bis März aufgrund der durch die Ruhrbesetzung hervorgerufenen Absatzschwierigkeiten zum Erliegen. Danach werden noch einmal 5.370 t Eisenerze gefördert, bis das Bergwerk im November 1924 endgültig stillgelegt und die Tagesanlagen abgerissen werden.
Verfasser: Christoph Eul und Roger Lang
Stand: 6/2022