Grube Rainstück

Grube Rainstück
Betrachtet man das Ortswappen von Caan, so fällt die rote Kanne im unteren Feld des Schildes auf. Sie deutet auf die Zugehörigkeit des Dorfes zum Kannenbäckerland hin, dessen Kernraum sich von Bendorf über Höhr-Grenzhausen und Grenzau bis nach Ransbach-Baumbach erstreckte.
Hochwertige Tonvorkommen in der Region aus dem Erdzeitalter Tertiär (66 bis 2,6 Mio. Jahre vor heute) lieferten den Rohstoff für die erstmals 1643 erwähnte Kannenbäckerzunft. Damals wurden nur Handwerker aus einem Umkreis von fünf Meilen (= 38,5 km) um Grenzhausen in die Zunft aufgenommen, die seit 1717 ein
eigenes Wappen mit der Kanne als Symbol des Gewerbes führte. 1723 werden in Caan erstmals Kannenbäcker genannt. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts stammen 43 von insgesamt 591 Zunftmitgliedern aus Nauort und Caan.
Nur wenige Meter vom Standort dieser Infostation entfernt befand sich die Verladestelle der Caaner Tongrube „Rainstück“. In den Akten der Bergverwaltung wird die Grube bereits 1858 erwähnt. Im Jahr 1867 war sie eine von 72 Tongruben im nassauischen Bergamtsbezirk Dillenburg. Der Ton wurde hier auch nach dem
Zweiten Weltkrieg von 1949 bis 1960 im Tagebau und Untertage gefördert. So betrug die Ausbeute im Jahr 1951 1.874 Tonnen, die von vier Bergleuten von Hand gewonnen wurden. Ein Grubenplan aus den 1950er Jahren zeigt die Stollen und Strecken, die vom Tagebau aus aufgefahren wurden, um an den begehrten Rohstoff
zu gelangen. Heute sind nur noch wenige Relikte im Gelände zu sehen. Der ehemalige Tagebau ist mittlerweile ein kleiner See und im Bereich der früheren Verladung sind noch Gebäudereste, Halden und Geländestrukturen erkennbar. Ansonsten erinnert hier nichts mehr an den Tonabbau vor Ort. Das Kannenbäckerland dagegen hat heute mehr denn je eine überregionale Bedeutung als Hightech-Keramik-Standort.
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Der Pfahberg-Vulkan

Der Pfahberg-Vulkan
Der nordöstlich von Caan gelegene und weithin sichtbare Pfahlberg hat eine feurige Enstehungsgeschichte. Sein Ursprung liegt
in einem Vulkanschlot, der nach neuesten Datierungen vor etwas mehr als 5 Millionen Jahren Lava und vulkanische Schlacke spie.
Dabei floss ein Lavastrom nach Südwesten aus, der ältere Kiesund Tonablagerungen aus der Tertiärzeit überdeckte. Die Lava besteht aus Alkali-Olivin-Basalt, der in Form von zahlreichen, meist dunkelgrauen Gesteinsblöcken am Fuß und am Hang des Berges zu finden ist. Er besteht im Wesentlichen aus den Silikatmineralen
Plagioklas (Feldspat), Olivin und Augit (Pyroxen).
In früherer Zeit wurde hier der Basalt auch als Rohstoff abgebaut.Verborgen im Buschwald am abgeflachten GipfeI liegt ein kleiner, lange aufgelassener Steinbruch, in dem man einen teils dichten,teils blasigen Basalt findet. Er ist dort plattig und teilweise säulig ausgebildet und eignete sich dadurch wohl auch als Baumaterial. Seine heutige Gestalt verdankt der Pfahlberg seiner Widerstandsfähigkeit gegen Verwitterung und Erosion. Erst während des Eiszeitalters – also etwa den letzten 2,6 Millionen Jahren – hat sich die heutige Landschaft entwickelt. Der Härtling des Pfahlbergs blieb dabei von der intensiven Abtragung großteils verschont.
An seinem südlichen Fuß findet man schließlich als Zeugen des Ausbruchs des Laacher See-Vulkans Bimsablagerungen, die erst rund 13.000 Jahre alt sind.
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Caaner Schweiz

Caaner Schweiz
Schroffe Felsen, steile Abhänge, herrliche Ausblicke: die Caaner Schweiz hoch über dem Saynbachtal zählt nicht umsonst zu den beliebtesten Wanderzielen in der Umgebung. Weniger bewusst ist dem Besucher jedoch, dass er hier oben eigentlich auf dem Meeresgrund steht.
Schlamm- und Sandablagerungen im Devonmeer vor etwa 400 Millionen Jahren bildeten den Ursprung der Gesteine, die wir heute hier vorfinden. Durch Druck verfestigt, zu einem Gebirge aufgefaltet, wieder abgetragen – das ist die Geschichte der Tonschiefer, Sandsteine und Quarzite, aus denen die Caaner Schweiz
besteht, im Zeitraffer.
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Die Geologie des Westerwaldes

Die Geologie des Westerwaldes
Betrachtet man die heuteige Landschaft des Westerwalds, so blickt man auf eine Jahrmillionen alte geologische Entstehungsgeschichte. Vor etwa 420 Millionen Jahren, im Zeitalter des Devons befand sich der jetzige Westerwald noch auf dem Meeresboden. Die gewaltigen Kräfte bei der Kontinentalplattenverschiebung schoben den Meeresboden zusammen und türmten hohe Gebirge auf. Erosion trugen diese schließlich wieder ab.
Ein bedeutender Faktor bei der Landschftsentstehung war der Vulkanismus. Große Vulkane gossen ihre Lava über den Westerwald und ließen somit den bekannten westerwälder Basalt entstehen.
Erst die Erosionsprozesse der letzten Jahrmillionen schufen die heutige Landschaft. Härtere Gesteine, wie beispielsweise der Basalt, blieben dabei als Erhebungen und Kuppen erhalten. In die weicheren Gesteine konnten sich die Flüsse und Gewässer einschneiden und ließen so die tiefen Täler entstehen.
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Bergbau im Brexbachtal

Bergbau im Brexbachtal
Nur wenige Meter vom Standort dieser Infotafel entfernt sind am Berghang unmittelbar oberhalb der GEOROUTE muldenartige Strukturen und ein verfallener Stolleneingang zu sehen. Dort hat man vor langer Zeit offensichtlich mit wenig Erfolg nach Eisenerz geschürft.
Die Überreste dieses kleinen Bergwerks sind mit die einzigen heute noch erkennbaren Zeugen des ehemaligen Rohstoffabbaus in der Gemeinde Nauort.
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